Von Elblag nach Frombork, 42 Km, 2.10 Std. im Sattel
Die kürzeste Etappe unserer Tour ist geschafft. Ich hatte mich auf ruhiges Rollen eingestellt ohne Höhenmeter, denn schließlich ist die Ostsee nahe. Aber gleich hinter Elblag gings rauf und noch raufer mit kurzen Abfahrten und wieder rauf, ca. 200 Hm. Die Beine hatten aber bereits gemütliche Flachetappe gespeichert, oder war es der Kopf? Jedenfalls dauerte es lange bis der alte Rhythmus sich wieder einstellte. Nach einer 2,5 km Abfahrt waren wir wieder bei Höhe fast 0, denn vor uns die ruhigen Fluten des Frischen Haff. Und dann der nächste Höhenzug, noch mal Gas geben und danach erst gemächlich in Frauenburg einrollen. Ein kleines Dorf mit einer riesigen Kathedrale, die bereits 1288 begonnen wurde zu bauen. Näheres hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Frauenburger_Dom Ein Musikschul- oder Schülerkonzert vertrieb uns die Zeit, die Mütter verkauften Kuchen, 2 Stück 50 ct. umgerechnet. Schmeckte super! Vom hohen ehemaligen Wasserturm aus genießt man einen traumhaften Blick sowohl zur Kathedrale als auch aufs Frische Haff und die Frische Nehrung, die sich zig Km am Horizont ausbreitet. Ein erhebendes Gefühl mal wieder, wir sind mit dem Fahrrad zur Ostsee ans Frische Haff gefahren!! Wir haben inzwischen ca. 1.300 km hinter uns. Wer hätte das gedacht, dass wir bis hier ohne unser Regenzeug auch nur auszupacken oder auch nur einmal Luft aufzupumpen, gekommen sind. Über den seit 18 Tagen anhaltenden Westwind schreibe ich schon gar nicht mehr... Auf dem Wasserturm hat Hansi das kleine Video aufgenommen, das ihr auf der Partnerschaftsseite durch Anklicken sehen könnt. Was der radelnde Technikus alles kann, ich bin immer wieder beeindruckt. Wir öffneten dann die kleine Glastür, die den Ausstieg auf die Aussichtsplattform regendicht hält um nach unten zu entweichen, ließen eine aus der Puste geratene Frau auf die Plattform treten und Hansi sagte zu mir: "Nun gehen wir mal wieder runter." Die Antwort der Frau: "Ich bleibe noch ein wenig." Ja, gibt es denn sowas! Aus Frankfurt mit Mann und Mutter angereist. Die ältere Dame war 3 Jahre, als sie ihre Heimat hier ganz in der Nähe verlassen musste und war nun das erste Mal zurückgekehrt. Natürlich konnte sie sich nicht an die Zeit erinnern, aber sehen wollte sie doch mal, wo sie ihre Kleinkindzeit verbracht hat. Der Sonnenuntergang mit Abendrot direkt am kleinen Hafen erlebt, war schon fast kitschig schön. Die Sonne versank hinter der Nehrung und spiegelte sich im Haff, die angestrahlten Wolken glühten in allen Rot- und Gelbtönen, um dann ganz langsam zu verblassen. Ich liebe solche Momente. Morgen nun verlassen wir die EU und radeln nach Königsberg/Kaliningrad. Sollte also Hansis langer Arm zu den Satelliten uns evtl. verlassen würde ich mich erst in Litauen am Dienstag wieder melden. Aber wie ich unseren Technikfreak kenne, kann sein System auch russisch. Wir werden sehen. Also schaun mer mal... Einen schönen Sonntag wünsche ich allerseits.
Samstag, 28. Mai 2011
Freitag, 27. Mai 2011
Königsetappe, die 17.
Von Starogard Gdanski nach Elblag, 71 km, 3.29 Std. im Sattel
Wetter-online.de sagte für heute Vormittag vermehrte Schauer voraus, für nachmittags gelegentliche. Egal, wo die vermehrten und die gelegentlichen runterregneten, bei uns jedenfalls nicht. 4 km der Straße waren auf der ganzen Breite mit 10 x 10 cm Basaltsteinen gepflastert, die von den LKW´s dann auch noch etwas umdrapiert worden sind, so dass wir wieder mit einer Rüttelmassage belohnt wurden. Zum Glück war die Fahrbahn breit genug für alle. Dann folgten 15 km Betonplatten, Breite: halbe Straße mal ca. 6 m. Das Konzert kann man ahnen: to tonk, to tonk oder auch tocktock tocktock...Jedenfalls hätten wir vermutet, wenn wir neben einem Presslufthammer gefahren wären, da spielt ein Streichorchester Mozarts kleine Nachtmusik... Ohrenbetäubend!!! Dann wieder mal ruhiger Asphalt, sogar mit einem kleinen Mehrzweckstreifen. Also sind wir gut angekommen in Elblag, früher Elbing. Hier gibt es die berühmte Schiffstour, bei der die Ausflugsschiffe 5 mal auf Schienen Berge hoch gezogen werden. Dadurch werden 100 Höhenmeter überwunden ohne Schleusen. Der Oberlander Kanal wurde zwischen 1845 und 1860 erbaut! Einfach mal anklicken: http://de.wikipedia.org/wiki/Oberl%C3%A4ndischer_Kanal Leider ist Hansi nicht zu bewegen, mit so einem Schiff einmal mit zu fahren. Elblag ist eine sehr schön renovierte Stadt, die nach dem Krieg zu ca. 65 % zerstört war und im alten Stil wieder aufgebaut wurde. Da heute nicht ganz so viel zu berichten ist kann ich noch auf nicht tagesaktuelle Dinge eingehen. Unsere Garmins, die super Navis! Auch ein Garmin ist nur ein Mensch, hat man nachmal den Eindruck. Mein Garmin gehört Marianne, sie muss zu den Frühaufstehern gehören, da sie Hunde hat. Genau so ist ihr Garmin: morgens auf Knopfdruck springt es aus dem Bett, blinzelt unverzüglich gen Himmel, flirtet sofort mit 8 - 10 Satelliten, hochtourig arbeitet das Gehirn die Route durch und zeigt an, wo es lang geht. Hansi hat das baugleiche, mit gleicher Software und Kartenmaterial von Herm-JO. Die haben keinen Hund... Das Navi darf also auch zu Hause sicher etwas länger ruhen. Der etwas schläfrige Blick Richtung Satelliten, das gemächliche Laden der Route sprechen dafür. Und dann kam für uns häufig der Hammer: Mein Navi hatte die Route mit z. B. 74 km, Hansis mit 85 km ermittelt! Ist doch gut, wenn die beiden Garmins sich streiten, dann brauchen wir das nicht tun und wir tun es auch nicht. Gegen Ende der Tour haben sich die beiden Wegfinder dann wieder lieb und zeigen noch die letzten 10 km gemeinsam auf gleichen Pfaden an, denn ans gleiche Ziel wollen sie beide. Technisch nicht ganz erklärbar, aber wie erwähnt: auch ein Garmin ist nur ein Mensch. Morgen ist die kürzeste Etappe, Erholung pur, die Ostsee ruft. Dann kann ich Euch abends ein wenig Wellenrauschen schicken. Na, wir jedenfalls rauschen jetzt ins Reich der Träume, das heißt, Hansi ist schon lange abgerauscht. Psst...Bis dann...
Wetter-online.de sagte für heute Vormittag vermehrte Schauer voraus, für nachmittags gelegentliche. Egal, wo die vermehrten und die gelegentlichen runterregneten, bei uns jedenfalls nicht. 4 km der Straße waren auf der ganzen Breite mit 10 x 10 cm Basaltsteinen gepflastert, die von den LKW´s dann auch noch etwas umdrapiert worden sind, so dass wir wieder mit einer Rüttelmassage belohnt wurden. Zum Glück war die Fahrbahn breit genug für alle. Dann folgten 15 km Betonplatten, Breite: halbe Straße mal ca. 6 m. Das Konzert kann man ahnen: to tonk, to tonk oder auch tocktock tocktock...Jedenfalls hätten wir vermutet, wenn wir neben einem Presslufthammer gefahren wären, da spielt ein Streichorchester Mozarts kleine Nachtmusik... Ohrenbetäubend!!! Dann wieder mal ruhiger Asphalt, sogar mit einem kleinen Mehrzweckstreifen. Also sind wir gut angekommen in Elblag, früher Elbing. Hier gibt es die berühmte Schiffstour, bei der die Ausflugsschiffe 5 mal auf Schienen Berge hoch gezogen werden. Dadurch werden 100 Höhenmeter überwunden ohne Schleusen. Der Oberlander Kanal wurde zwischen 1845 und 1860 erbaut! Einfach mal anklicken: http://de.wikipedia.org/wiki/Oberl%C3%A4ndischer_Kanal Leider ist Hansi nicht zu bewegen, mit so einem Schiff einmal mit zu fahren. Elblag ist eine sehr schön renovierte Stadt, die nach dem Krieg zu ca. 65 % zerstört war und im alten Stil wieder aufgebaut wurde. Da heute nicht ganz so viel zu berichten ist kann ich noch auf nicht tagesaktuelle Dinge eingehen. Unsere Garmins, die super Navis! Auch ein Garmin ist nur ein Mensch, hat man nachmal den Eindruck. Mein Garmin gehört Marianne, sie muss zu den Frühaufstehern gehören, da sie Hunde hat. Genau so ist ihr Garmin: morgens auf Knopfdruck springt es aus dem Bett, blinzelt unverzüglich gen Himmel, flirtet sofort mit 8 - 10 Satelliten, hochtourig arbeitet das Gehirn die Route durch und zeigt an, wo es lang geht. Hansi hat das baugleiche, mit gleicher Software und Kartenmaterial von Herm-JO. Die haben keinen Hund... Das Navi darf also auch zu Hause sicher etwas länger ruhen. Der etwas schläfrige Blick Richtung Satelliten, das gemächliche Laden der Route sprechen dafür. Und dann kam für uns häufig der Hammer: Mein Navi hatte die Route mit z. B. 74 km, Hansis mit 85 km ermittelt! Ist doch gut, wenn die beiden Garmins sich streiten, dann brauchen wir das nicht tun und wir tun es auch nicht. Gegen Ende der Tour haben sich die beiden Wegfinder dann wieder lieb und zeigen noch die letzten 10 km gemeinsam auf gleichen Pfaden an, denn ans gleiche Ziel wollen sie beide. Technisch nicht ganz erklärbar, aber wie erwähnt: auch ein Garmin ist nur ein Mensch. Morgen ist die kürzeste Etappe, Erholung pur, die Ostsee ruft. Dann kann ich Euch abends ein wenig Wellenrauschen schicken. Na, wir jedenfalls rauschen jetzt ins Reich der Träume, das heißt, Hansi ist schon lange abgerauscht. Psst...Bis dann...
Donnerstag, 26. Mai 2011
Königsetappe, die 16.
Von Chojnice nach Starogard Gdanski, 74 km, 3.57 Std. im Sattel
Wie schon erwartet, gaben uns unsere Matratzen rechtzeitig um 6.30 Uhr einen Tritt und wir flogen unter die Dusche. Exakt um 7.55 Uhr saßen wir im 1. OG des Rathauses und niemand kam. Man wartete draußen auf uns. Die Deutschen sind immer so pünktlich, hieß es verwundert. Im Bürgermeisterbüro dann: Neben Chef Arseniusz Finster seine beiden Stellvertreter, natürlich Joanna (genannt Asia) Gappa, die perfekte Dolmetscherin, Marek Czajka, Vorsitzender des Partnerschaftsvereins Emsdetten/Chojnice, der Vorsitzende des Radsportclubs (er hat schon über 100.000 km (!!!) geradelt und Pressevertreter. Kaffee und Plätzchen standen bereit, wir saßen in lockerer Runde und ebensolcher Athmosphäre zusammen. Wir gaben natürlich gerne über unsere Tour Auskunft und die Unterzeichnung der Urkunden fand im Blitzlichtgewitter statt. 45 Min. nahmen sich die Bürgermeister Zeit für uns! Mit besten Wünschen für die weitere Tour und dem Auftrag alle herzlich zu grüßen, natürlich hatten wir auch die Grüße von "unseren" Bürgermeistern Wilfried Roos, Georg Moenikes, Antanas Cerneckis, den Partnerschaftsvereinen und allen Saerbeckern und Emsdettenern übermittelt, auf die Weiterreise geschickt. Zum Abschied umrundeten wir noch einmal den Brunnen vor dem Rathaus mit unseren Drahteseln und Asia und Marek winkten uns lange nach. Die Sonne lachte dazu, 100 weiße Taschentücher flatterten am Himmel, wir verließen viele neue Freunde!!! Bei dieser einmaligen Stimmung wäre es fast unmöglich gewesen, dass wir mit Blitz und grollendem Donner die Stadt verlassen hätten... Es passte einfach alles. Ein ganz herzliches Dankeschön sagen wir allen, mit denen wir in den letzten Tagen Kontakt hatten!!! Es war einfach super. Voller Euphorie lenkten uns unsere Garmin Richtung Starogard Gdanski. Liebe Leser, ist es Euch auch schon mal so gegangen, dass Euch morgens eine Melodie einfällt, die Euch den ganzen Tag verfolgt? Mich verließ eine Melodie aus der Operette "Der Bettelstudent" von Carl Millöcker nicht und ich fragte mich immer wieder, wie konnte Millöcker im Jahre 1882 Asia Gappa bereits beschreiben mit einer schönen Arie in der es immer wieder heißt:...der Polin Reiz ist unerreicht..... Asia, Dir noch einmal einen herzlichen Glückwunsch zum Muttertag, der heute in Polen begangen wird! Die Straße war heute gut befahrbar durch einen kleinen Streifen rechts neben dem Randstreifenstrich. 2 lange Baustellen, in denen Rechtecke aus der Fahrbahn gefräst wurden in allen möglichen Größen veranlasste uns, die nur halbseitig befahrbare Straße nicht unbedingt mit LKW´s zu teilen, sondern einen Geschicklichkeitsparcours für Fortgeschrittene um die Löcher herum zu absolvieren. 2 Bauarbeiter regelten mit Fahnen und Sprechfunk, also Ampelersatz den Verkehr. Nach der 2. Baustelle versiegte der uns überholende Verkehr, die km-lange Schlange in unserer Gegenrichtung wartete darauf freie Fahrt signalisiert zu bekommen. Da nehme ich doch aus dem Augenwinkel ein Nummernschild wahr : ST- !!! (Unser Heimatkreis Steinfurt) Vollbremsung, runter vom Sattel und laut "Hey" gebrüllt. Ein junger Mann schaut mich konsterniert an, erst auf meine Handbewegung Fenster runter öffnet sich dieses. "Ich bin aus Saerbeck" "Was??? Ich bin aus Riesenbeck" (Nachbarort von Saerbeck) "Wir sind per Rad unterwegs von Saerbeck nach Litauen" "Waaaas??? Ehrlich???" Dann musste er mit der sich langsam in Bewegung setzenden Schlange mitfahren. Ich denke, der Riesenbecker denkt jetzt noch darüber nach, ob er vielleicht eine Fata Morgana gesehen hat oder ein Sekundenschlaf ihm einen komischen Traum bescherte... 200m neben der Straße lag etwas großes Braunes auf einem frisch bestellten Acker. Wieder Vollbremsung, Fernglas herausgekramt: Ein Damwild Alttier nutzte die pralle Mittagssonne und wärmte sich das Fell auf. Die polnische Speisekarte hier im Hotel brachte nicht den gewünschten Überblick über das umfangreiche Angebot. Aber mit Händen und Füßen kristallisierte sich dann doch eine gebratene Forelle heraus, die hervorragend mundete. So pfeift nun schon die Matratze nach uns und wir werden diesem Ruf folgen. Wieder geht ein ereignisreicher Tag für uns zu Ende, der uns mit großer Dankbarkeit erfüllt!!! Fortsetzung folgt...
Wie schon erwartet, gaben uns unsere Matratzen rechtzeitig um 6.30 Uhr einen Tritt und wir flogen unter die Dusche. Exakt um 7.55 Uhr saßen wir im 1. OG des Rathauses und niemand kam. Man wartete draußen auf uns. Die Deutschen sind immer so pünktlich, hieß es verwundert. Im Bürgermeisterbüro dann: Neben Chef Arseniusz Finster seine beiden Stellvertreter, natürlich Joanna (genannt Asia) Gappa, die perfekte Dolmetscherin, Marek Czajka, Vorsitzender des Partnerschaftsvereins Emsdetten/Chojnice, der Vorsitzende des Radsportclubs (er hat schon über 100.000 km (!!!) geradelt und Pressevertreter. Kaffee und Plätzchen standen bereit, wir saßen in lockerer Runde und ebensolcher Athmosphäre zusammen. Wir gaben natürlich gerne über unsere Tour Auskunft und die Unterzeichnung der Urkunden fand im Blitzlichtgewitter statt. 45 Min. nahmen sich die Bürgermeister Zeit für uns! Mit besten Wünschen für die weitere Tour und dem Auftrag alle herzlich zu grüßen, natürlich hatten wir auch die Grüße von "unseren" Bürgermeistern Wilfried Roos, Georg Moenikes, Antanas Cerneckis, den Partnerschaftsvereinen und allen Saerbeckern und Emsdettenern übermittelt, auf die Weiterreise geschickt. Zum Abschied umrundeten wir noch einmal den Brunnen vor dem Rathaus mit unseren Drahteseln und Asia und Marek winkten uns lange nach. Die Sonne lachte dazu, 100 weiße Taschentücher flatterten am Himmel, wir verließen viele neue Freunde!!! Bei dieser einmaligen Stimmung wäre es fast unmöglich gewesen, dass wir mit Blitz und grollendem Donner die Stadt verlassen hätten... Es passte einfach alles. Ein ganz herzliches Dankeschön sagen wir allen, mit denen wir in den letzten Tagen Kontakt hatten!!! Es war einfach super. Voller Euphorie lenkten uns unsere Garmin Richtung Starogard Gdanski. Liebe Leser, ist es Euch auch schon mal so gegangen, dass Euch morgens eine Melodie einfällt, die Euch den ganzen Tag verfolgt? Mich verließ eine Melodie aus der Operette "Der Bettelstudent" von Carl Millöcker nicht und ich fragte mich immer wieder, wie konnte Millöcker im Jahre 1882 Asia Gappa bereits beschreiben mit einer schönen Arie in der es immer wieder heißt:...der Polin Reiz ist unerreicht..... Asia, Dir noch einmal einen herzlichen Glückwunsch zum Muttertag, der heute in Polen begangen wird! Die Straße war heute gut befahrbar durch einen kleinen Streifen rechts neben dem Randstreifenstrich. 2 lange Baustellen, in denen Rechtecke aus der Fahrbahn gefräst wurden in allen möglichen Größen veranlasste uns, die nur halbseitig befahrbare Straße nicht unbedingt mit LKW´s zu teilen, sondern einen Geschicklichkeitsparcours für Fortgeschrittene um die Löcher herum zu absolvieren. 2 Bauarbeiter regelten mit Fahnen und Sprechfunk, also Ampelersatz den Verkehr. Nach der 2. Baustelle versiegte der uns überholende Verkehr, die km-lange Schlange in unserer Gegenrichtung wartete darauf freie Fahrt signalisiert zu bekommen. Da nehme ich doch aus dem Augenwinkel ein Nummernschild wahr : ST- !!! (Unser Heimatkreis Steinfurt) Vollbremsung, runter vom Sattel und laut "Hey" gebrüllt. Ein junger Mann schaut mich konsterniert an, erst auf meine Handbewegung Fenster runter öffnet sich dieses. "Ich bin aus Saerbeck" "Was??? Ich bin aus Riesenbeck" (Nachbarort von Saerbeck) "Wir sind per Rad unterwegs von Saerbeck nach Litauen" "Waaaas??? Ehrlich???" Dann musste er mit der sich langsam in Bewegung setzenden Schlange mitfahren. Ich denke, der Riesenbecker denkt jetzt noch darüber nach, ob er vielleicht eine Fata Morgana gesehen hat oder ein Sekundenschlaf ihm einen komischen Traum bescherte... 200m neben der Straße lag etwas großes Braunes auf einem frisch bestellten Acker. Wieder Vollbremsung, Fernglas herausgekramt: Ein Damwild Alttier nutzte die pralle Mittagssonne und wärmte sich das Fell auf. Die polnische Speisekarte hier im Hotel brachte nicht den gewünschten Überblick über das umfangreiche Angebot. Aber mit Händen und Füßen kristallisierte sich dann doch eine gebratene Forelle heraus, die hervorragend mundete. So pfeift nun schon die Matratze nach uns und wir werden diesem Ruf folgen. Wieder geht ein ereignisreicher Tag für uns zu Ende, der uns mit großer Dankbarkeit erfüllt!!! Fortsetzung folgt...
Mittwoch, 25. Mai 2011
Königsetappe, die 15.
Von Jastrowie nach Chojnice, 70 km, 3.22 Std. im Sattel
Heute nun sollte der große Tag der Urkundenunterzeichnung sein, wir waren schon sehr gespannt! Dann der Anruf von Joanna Gappa: Bürgermeister Finster hat einen wichtigen Termin, die Unterzeichnung findet morgen um 8.00 Uhr statt. Aber sie möchte um 14.00 Uhr mit uns Essen gehen. Super, wir mit ihr auch! Wir sind eingeladen. Na, ganz herzlichen Dank! Rückblende zu heute morgen. Nach dem "leichten" Umtrunk mit den 3 "Strammen Ketten", (so stramm waren sie nun auch wieder nicht) waren wir trotzdem fit wie die Turnschuhe oder Radlerschuhe und hatten uns auf ca. 60 km auf dieser doppelten Fernstraße eingestellt. Die Nerven sind schon sehr angespannt bei den Aussichten. Zum Glück teilte sich dann diese Doppelbelastung, wir schoben die meisten LKW nach links raus und überließen denen auch die holprige Frostaufbruch- und Spurrillenstraße und vereinnahmten ganz selbstlos eine neu asphaltierte Version von Straße und fuhren sogar auf neu gemaltem Randstreifenstrich. Entspannung pur. Nach etlichen km fiel auf, dass plötzlich gebummelt wurde. He, sollte ein Virus unter den Autofahrern ausgebrochen sein der da heißt: ich nehme Rücksicht auf 1600 km - Radler, oder was. Braucht es vielleicht Medikamente, Antibiotika um diese Epidemie wieder in das wilde Jagen umzupolen??? Na, man denkt dann doch nicht zu lange darüber nach, bis die Lösung des Problems sichtbar wird. Eine freundliche rot-weiße Kelle, geschwungen von einer quicklebendigen Uniform war wohl die Ursache der Entschleunigung und ohne jede Gabe von pharmazeutischen Erzeugnissen erreichte der überholende Verkehr wieder alte Geschwindigkeitsrekorde. Gott sei Dank, keine Epidemie... Der stürmische, böige Wind (aus welcher Richtung darf geraten werden!) trieb uns mit über 21 km/h übers ganz leicht geschwungene Land und als dann die SMS von Joanna Gappa Hansis Handy piepsen ließ mit der Mitteilung: Meldet Euch doch per SMS bitte wenn ihr noch 1 Std. zu radeln habt bis Chojnice, da konnten wir fröhlich antworten: Noch 3 km bis zum Ziel, in 10 Min. sind wir da. Offenbar mit 3 -fachem Salto flog unser Empfangskomitee uns entgegen und fröhlich winkend wurden wir schon erwartet. Neben J. Gappa war der Vorsitzende des Partnerschaftsvereins Emsdetten/Chojnice Marek Czajka da, auch Schatzmeister Ceslaw Ropela und weitere Mitglieder. Reporterkameras klickten schon beim Herannahen, dann wurden wir auf dem Marktplatz vor dem Rathaus drapiert und bei bester Stimmung vor dem mit super schönen Bronzemädchen ausstaffierten Brunnen (wahrscheinlich hat Joanna Gappa Modell gestanden!!!) ausgiebig fotografiert. Nach schneller Dusche und Wechseln der Unterwäsche (Hansi wechselt mit Heri und Heri wechselt...) gab es köstlichen Lachs im Knuspermantel für mich und Hansi erquickte sich an einer Roulade. Leckkkkker! Bis 19.00 Uhr hatten wir dann Freizeit und besichtigten zu Fuß die Stadt. Erstaunliche Erkenntnis: wir können sogar noch laufen, welch ungewohnte Fortbewegungsart! Dann holten uns Marek u. Czeslaw ab zu einem Ausflug an den See Charzykowskie. Segelboote schaukelten leicht im Wind und eine tolle Abendstimmung lag über dem Gewässer. Nach einigen Piwos im Garten von Marek ruft nun die Matratze. Die wird uns morgen um 6.30 Uhr unerbittlich von sich abwerfen, damit wir rechtzeitig mit gepacktem Gerödel Richtung Rathaus ziehen können.
Also gibt es morgen einen weiteren Bericht, wenn denn Netz erreichbar ist.
Gehabt Euch wohl bis dahin!
Heute nun sollte der große Tag der Urkundenunterzeichnung sein, wir waren schon sehr gespannt! Dann der Anruf von Joanna Gappa: Bürgermeister Finster hat einen wichtigen Termin, die Unterzeichnung findet morgen um 8.00 Uhr statt. Aber sie möchte um 14.00 Uhr mit uns Essen gehen. Super, wir mit ihr auch! Wir sind eingeladen. Na, ganz herzlichen Dank! Rückblende zu heute morgen. Nach dem "leichten" Umtrunk mit den 3 "Strammen Ketten", (so stramm waren sie nun auch wieder nicht) waren wir trotzdem fit wie die Turnschuhe oder Radlerschuhe und hatten uns auf ca. 60 km auf dieser doppelten Fernstraße eingestellt. Die Nerven sind schon sehr angespannt bei den Aussichten. Zum Glück teilte sich dann diese Doppelbelastung, wir schoben die meisten LKW nach links raus und überließen denen auch die holprige Frostaufbruch- und Spurrillenstraße und vereinnahmten ganz selbstlos eine neu asphaltierte Version von Straße und fuhren sogar auf neu gemaltem Randstreifenstrich. Entspannung pur. Nach etlichen km fiel auf, dass plötzlich gebummelt wurde. He, sollte ein Virus unter den Autofahrern ausgebrochen sein der da heißt: ich nehme Rücksicht auf 1600 km - Radler, oder was. Braucht es vielleicht Medikamente, Antibiotika um diese Epidemie wieder in das wilde Jagen umzupolen??? Na, man denkt dann doch nicht zu lange darüber nach, bis die Lösung des Problems sichtbar wird. Eine freundliche rot-weiße Kelle, geschwungen von einer quicklebendigen Uniform war wohl die Ursache der Entschleunigung und ohne jede Gabe von pharmazeutischen Erzeugnissen erreichte der überholende Verkehr wieder alte Geschwindigkeitsrekorde. Gott sei Dank, keine Epidemie... Der stürmische, böige Wind (aus welcher Richtung darf geraten werden!) trieb uns mit über 21 km/h übers ganz leicht geschwungene Land und als dann die SMS von Joanna Gappa Hansis Handy piepsen ließ mit der Mitteilung: Meldet Euch doch per SMS bitte wenn ihr noch 1 Std. zu radeln habt bis Chojnice, da konnten wir fröhlich antworten: Noch 3 km bis zum Ziel, in 10 Min. sind wir da. Offenbar mit 3 -fachem Salto flog unser Empfangskomitee uns entgegen und fröhlich winkend wurden wir schon erwartet. Neben J. Gappa war der Vorsitzende des Partnerschaftsvereins Emsdetten/Chojnice Marek Czajka da, auch Schatzmeister Ceslaw Ropela und weitere Mitglieder. Reporterkameras klickten schon beim Herannahen, dann wurden wir auf dem Marktplatz vor dem Rathaus drapiert und bei bester Stimmung vor dem mit super schönen Bronzemädchen ausstaffierten Brunnen (wahrscheinlich hat Joanna Gappa Modell gestanden!!!) ausgiebig fotografiert. Nach schneller Dusche und Wechseln der Unterwäsche (Hansi wechselt mit Heri und Heri wechselt...) gab es köstlichen Lachs im Knuspermantel für mich und Hansi erquickte sich an einer Roulade. Leckkkkker! Bis 19.00 Uhr hatten wir dann Freizeit und besichtigten zu Fuß die Stadt. Erstaunliche Erkenntnis: wir können sogar noch laufen, welch ungewohnte Fortbewegungsart! Dann holten uns Marek u. Czeslaw ab zu einem Ausflug an den See Charzykowskie. Segelboote schaukelten leicht im Wind und eine tolle Abendstimmung lag über dem Gewässer. Nach einigen Piwos im Garten von Marek ruft nun die Matratze. Die wird uns morgen um 6.30 Uhr unerbittlich von sich abwerfen, damit wir rechtzeitig mit gepacktem Gerödel Richtung Rathaus ziehen können.
Also gibt es morgen einen weiteren Bericht, wenn denn Netz erreichbar ist.
Gehabt Euch wohl bis dahin!
Dienstag, 24. Mai 2011
Königsetappe, die 14.
Von Gajewo nach Jastrowie, 83 km, 4.19 im Sattel.
Es passiert uns immer wieder Unglaubliches!!!!!
Aber der Reihe nach. Die Verabschiedung von Fam. Warnke, die Oma war extra mit ihrem Urenkel gekommen, war nach dem üppigen Frühstück (alles selbstgemacht, Wurst, Käse, Marmelade mhmm) besonders herzlich. Ich war um 5.15 uhr aufgestanden und habe einen Pirschgang unternommen mit Kranichen, Wiedehopfen, Störchen und einem Reh im Anblick. Ein Traum von Natur, Konzert in allen Tonlagen. 38 km ging es dahin mit, ich wage es kaum auszusprechen: Rückenwind! 22.2 km/h im Schnitt, super. Ein See schimmert links durch die Bäume und ein Traum von mir wird wahr! Wir stürzen uns in die Fluten, ruhen im warmen Sand und nach einer Stunde geht es weiter. Gibt es etwas Schöneres??? Dann aber der Schreck. Da wir den R 1 wg. unseres Umweges über Chojnice verlassen haben, geht es über Pila auf nicht nur einer Bundesstr., sondern gleich auf 2 überlasteten Fernstraßen auf gemeinsamer Trasse weiter. Das Problem: Spurrillen, die am rechten Rand einen ca. 15 cm (!) Asphaltwall aufgetürmt haben, so dass wir ca. 1 m in der Straße fahren müssen.
Kaum jemand hebt den Bleifuss wg. 2 lächerlichen Radfahrern! Aber wir fahren mit gestreckten Armen, dann ragt der Ellenbogen nicht so weit in die Straße, und da es in Polen keine Langsamfahrer, die fest im Lenkrad verbissen, mit 60 oder 70 über die Straßen zuckeln und andere zur Weißglut bringen, gibt, fahren (fast) alle sehr aufmerksam und schieben sich mit Höchstgeschwindigkeit an uns vorbei, wenn auch nur um wenige Zentimeter. Falls dann ein LKW wg. Gegenverkehr vorzeitig wieder einscheren muß wie passiert, hilft es nichts: Unter 10 cm Abstand ab über den Huckel und ins Grüne! Lebensgefährlich! Unsere Schutzengel machten Überstunden... Während der Verabschiedung in Gajewo rief jemand an und erkundigte sich nach unserer Ankunftszeit in Jastrowie, wir konnten uns keinen Reim darauf machen. Man sprach nicht mit uns sondern polnisch. Wir würden abgeholt, hieß es. He, von wem??? Keine Ahnung. 5 km vor dem Ziel wurden wir gestoppt! Von 3 Radlern des Vereins "Stramme Kette", dazu der stellvertretende Bürgermeister von Jastrowie und ein Reporter. Nach einer herzlichen Begrüßung am Straßenrand wurden wir eskortiert, weg von der lebensgefährlichen Hauptstr. Alexandra Kreisel spricht perfekt Deutsch, 2 Lehrer etwas. Ruckzuck saßen wir in einem von vorne winzigen Kiosk mit großem Biergarten - hinten. 1 halber Liter Piwo zum warm werden, der 2. um mit Freunden, die man gefühlt seit 10 Jahren kennt, anzustoßen. Unglaublich!!! Die "Stramme Kette", besser die Stadt Jastrowie hat mit Steinfeld/Oldenburg eine Partnerschaft, Alexandra hat gestern von uns irgendwie erfahren und so kam unser Empfang ins Rollen. Wieder unglaublich!!! Um 20.oo Uhr ist das nächste Piwo (Bier) auf dem Tisch, die drei kommen wieder. Wir sollten nun schleunigst etwas essen, sonst finden wir später unser Bett vielleicht nicht. Wir empfinden eine riesige Dankbarkeit, dass uns solche Dinge hier passieren. Dass wir in der heutigen Zeit leben, fast ohne Grenzen und mit allen Menschen freundschaftlich umgehen können ist unbeschreiblich schön.
Falls ich morgen wieder schreiben kann... na bis dann.
Es passiert uns immer wieder Unglaubliches!!!!!
Aber der Reihe nach. Die Verabschiedung von Fam. Warnke, die Oma war extra mit ihrem Urenkel gekommen, war nach dem üppigen Frühstück (alles selbstgemacht, Wurst, Käse, Marmelade mhmm) besonders herzlich. Ich war um 5.15 uhr aufgestanden und habe einen Pirschgang unternommen mit Kranichen, Wiedehopfen, Störchen und einem Reh im Anblick. Ein Traum von Natur, Konzert in allen Tonlagen. 38 km ging es dahin mit, ich wage es kaum auszusprechen: Rückenwind! 22.2 km/h im Schnitt, super. Ein See schimmert links durch die Bäume und ein Traum von mir wird wahr! Wir stürzen uns in die Fluten, ruhen im warmen Sand und nach einer Stunde geht es weiter. Gibt es etwas Schöneres??? Dann aber der Schreck. Da wir den R 1 wg. unseres Umweges über Chojnice verlassen haben, geht es über Pila auf nicht nur einer Bundesstr., sondern gleich auf 2 überlasteten Fernstraßen auf gemeinsamer Trasse weiter. Das Problem: Spurrillen, die am rechten Rand einen ca. 15 cm (!) Asphaltwall aufgetürmt haben, so dass wir ca. 1 m in der Straße fahren müssen.
Kaum jemand hebt den Bleifuss wg. 2 lächerlichen Radfahrern! Aber wir fahren mit gestreckten Armen, dann ragt der Ellenbogen nicht so weit in die Straße, und da es in Polen keine Langsamfahrer, die fest im Lenkrad verbissen, mit 60 oder 70 über die Straßen zuckeln und andere zur Weißglut bringen, gibt, fahren (fast) alle sehr aufmerksam und schieben sich mit Höchstgeschwindigkeit an uns vorbei, wenn auch nur um wenige Zentimeter. Falls dann ein LKW wg. Gegenverkehr vorzeitig wieder einscheren muß wie passiert, hilft es nichts: Unter 10 cm Abstand ab über den Huckel und ins Grüne! Lebensgefährlich! Unsere Schutzengel machten Überstunden... Während der Verabschiedung in Gajewo rief jemand an und erkundigte sich nach unserer Ankunftszeit in Jastrowie, wir konnten uns keinen Reim darauf machen. Man sprach nicht mit uns sondern polnisch. Wir würden abgeholt, hieß es. He, von wem??? Keine Ahnung. 5 km vor dem Ziel wurden wir gestoppt! Von 3 Radlern des Vereins "Stramme Kette", dazu der stellvertretende Bürgermeister von Jastrowie und ein Reporter. Nach einer herzlichen Begrüßung am Straßenrand wurden wir eskortiert, weg von der lebensgefährlichen Hauptstr. Alexandra Kreisel spricht perfekt Deutsch, 2 Lehrer etwas. Ruckzuck saßen wir in einem von vorne winzigen Kiosk mit großem Biergarten - hinten. 1 halber Liter Piwo zum warm werden, der 2. um mit Freunden, die man gefühlt seit 10 Jahren kennt, anzustoßen. Unglaublich!!! Die "Stramme Kette", besser die Stadt Jastrowie hat mit Steinfeld/Oldenburg eine Partnerschaft, Alexandra hat gestern von uns irgendwie erfahren und so kam unser Empfang ins Rollen. Wieder unglaublich!!! Um 20.oo Uhr ist das nächste Piwo (Bier) auf dem Tisch, die drei kommen wieder. Wir sollten nun schleunigst etwas essen, sonst finden wir später unser Bett vielleicht nicht. Wir empfinden eine riesige Dankbarkeit, dass uns solche Dinge hier passieren. Dass wir in der heutigen Zeit leben, fast ohne Grenzen und mit allen Menschen freundschaftlich umgehen können ist unbeschreiblich schön.
Falls ich morgen wieder schreiben kann... na bis dann.
Königsetappe, die 13.
Von Miedzychod nach Gajewo, 81 km, 4.03 Std. im Sattel.
Liebe Leser und innen,
ihr habt uns anscheinend alle in Euer Abendgebet eingeschlossen! Denn kaum hatte ich gestern meinen Bericht oder Blog, (kommt vielleicht von Schreibblock?) hochgeladen, da sauste das Blitz- und Donnerwetter über den See auf die Hotelterrasse zu und schob waagerecht einen Wolkenbruch unter das Überdach. Das kam so plötzlich, dass die ca. 20 Gäste hochflüchtig, nur ihre Biergläser rettend im Inneren des Etablissementes verschwanden. Ich rannte, nix schwere Beine, 2 Stockwerke nach oben, schloss unser Zimmer auf und knallte mit einem mutigen Hechtsprung die Balkontür zu. 1 qm Teppich waren schon klatschnass und ein Handtuch musste herhalten um weitere Schäden zu verhindern. Morgens um 5.oo Uhr drohten immer noch dunkelste Wolken zu uns herein, um 7.00 Uhr lachte die Sonne und das legte sich auch den ganzen Tag nicht. Danke für Eure Mithilfe. Auch Bio-Energie-Wilfried hats anscheinend wieder gerichtet: Westwind! Noch mal danke! Das war eine richtige Entspannungsetappe, fast ausschließlich gute Straßen, zum Teil auch mal ne Hauptstraße. Dort ist die Konzentration dann wieder ganz hoch zu halten, wir wollen schließlich nicht mit unseren Lenkern unschöne Kratzspuren an LKW Aufbauten hinterlassen... Zunächst 30 km nach Norden, dann Rechtsschwenk nach Osten und ohne große Anstrengung kam dabei eine Durchschnittsgeschwindigkeit von knapp über 20 km/h heraus. Nach 2 Tagen mit leichten Sitzproblemen haben wir wohl dazu gelernt. Vorgestern auf der flachen Oderdeichetappe waren wir so begeistert vom schnellen Fahren, dass wir unsere einmal eingenommene Sitzposition über ca. 2 Std. nicht veränderten. Ein Fehler, da die Punktbelastung sicher zu Durchblutungsstörungen führt. Jetzt ändern wir alle paar Minuten den Druckpunkt auf dem Sattel um 1 oder 2 cm. Und siehe da, das Sitzteil des Körpers dankt es. Einige äußerten im vorfeld, wir müßten doch vor Langeweile umkommen, 3 Wochen ödes trampeln und der sture Blick auf holprige Landstraßen, Radwege, Kattenköppe (=Kopfsteinpflaster)...usw... Ha, ich kann nur befreit lachen: wir fahren in einem Konzertsaal, Nachtigallen ohne Ende (darauf gehe ich gleich noch mal ein), Lerchen, Pirole, Amseln und Singdrosseln sowieso, Schwarzsspecht, Buntspecht und noch viele andere muntere Sänger unterhalten uns unentwegt. Dazu sehen wir Störche, sogar Kraniche, Wildschweine, Rehe, Wiedehopfe. Hinzu kommt die immer wieder abwechslungsreiche Landschaft. Langeweile, was ist das??? Zu erleben, wie bei Windunterstützung die Straßenbäume in die andere Richtung an uns vorbeigaloppieren, auch die Felder haben es eilig in die Gegenrichtung zu verschwinden. Wie die kleinen weißen Federwölkchen miteinander am Himmel spielen, Schleier ausbreiten, sich keck aufrichten und plötzlich ganz breit grinsen, sich eine Bart wachsen lassen oder andere ulkige Gestalten annehmen kann gar keine Langeweile aufkommen lassen. Mit dieser Einstellung fährt den ganzen Tag eine positive Euphorie mit und das Ziel kommt immer näher. Sagte ich schon, die
1 0 0 0 km Marke ist überfahren!!! Jetzt sind wir bei Fam. Warnke auf einem Bauernhof unterbebracht, also was Hansi alles für Unterkünfte gefunden hat ist unglaublich! "Warum sprechen Sie so ein perfektes Deutsch, Frau Warnke (79 Jahre alt)?" "Na, ich bin D e u t s c h e! Der Krieg ist über uns hinweggezogen und wir sind einfach da geblieben. Mein Mann, leider schon vor 20 Jahren verstorben war unter den Polen 39 Jahre Bürgermeister." Man glaubt kaum, was man da hört. Eine absolut interessante Frau, das Interview wird man in meinem Film sehen können.
So langsam schreibe ich mich in Euphorie und Euch wird es vielleicht langweilig, wer hat schon die Zeit, sich meine geistigen Ergüsse mit Verstand durchzulesen? Also will ich lieber mal Schluss machen, die Sache mit den Nachtigallen verschiebe ich mal. Übermorgen um 15.00 Uhr werden wir vom Bürgermeister in Chojnice empfangen. Wir sind schon sehr gespannt! Da fällt mir doch noch etwas Wichtiges ein, das ich euch nicht vorenthalten möchte: Heute Nacht musste ich doch tatsächlich eine Dopingkontrolle über mich ergehen lassen. Na ja, bei Ausdauersportlern sicher nichts ungewöhnliches. Und dass die "Mitarbeiter" der NADA (Nationale Antidopingagentur) uns problemlos finden konnten war bei Hansis Technik mit jederzeitiger Standortbestimmung problemlos möglich. Also wurde bei mir auf dem Handrücken Blut entnommen, auch noch so unprofessionell, dass die Hand ganz dick ist und ich eine richtige Teigpfote habe. Aber auch zur Sicherheit aus den Füßen, den Beinen und und und... Ganz interessant ist, das keine Mücke sich für blaues königliches Geblüt interessierte, alle wollten nur Diesel...
Leider ist hier kein Netzempfang, so dass der Bericht erst morgen hochgeladen werden kann! Bleibt uns gewogen.
Liebe Leser und innen,
ihr habt uns anscheinend alle in Euer Abendgebet eingeschlossen! Denn kaum hatte ich gestern meinen Bericht oder Blog, (kommt vielleicht von Schreibblock?) hochgeladen, da sauste das Blitz- und Donnerwetter über den See auf die Hotelterrasse zu und schob waagerecht einen Wolkenbruch unter das Überdach. Das kam so plötzlich, dass die ca. 20 Gäste hochflüchtig, nur ihre Biergläser rettend im Inneren des Etablissementes verschwanden. Ich rannte, nix schwere Beine, 2 Stockwerke nach oben, schloss unser Zimmer auf und knallte mit einem mutigen Hechtsprung die Balkontür zu. 1 qm Teppich waren schon klatschnass und ein Handtuch musste herhalten um weitere Schäden zu verhindern. Morgens um 5.oo Uhr drohten immer noch dunkelste Wolken zu uns herein, um 7.00 Uhr lachte die Sonne und das legte sich auch den ganzen Tag nicht. Danke für Eure Mithilfe. Auch Bio-Energie-Wilfried hats anscheinend wieder gerichtet: Westwind! Noch mal danke! Das war eine richtige Entspannungsetappe, fast ausschließlich gute Straßen, zum Teil auch mal ne Hauptstraße. Dort ist die Konzentration dann wieder ganz hoch zu halten, wir wollen schließlich nicht mit unseren Lenkern unschöne Kratzspuren an LKW Aufbauten hinterlassen... Zunächst 30 km nach Norden, dann Rechtsschwenk nach Osten und ohne große Anstrengung kam dabei eine Durchschnittsgeschwindigkeit von knapp über 20 km/h heraus. Nach 2 Tagen mit leichten Sitzproblemen haben wir wohl dazu gelernt. Vorgestern auf der flachen Oderdeichetappe waren wir so begeistert vom schnellen Fahren, dass wir unsere einmal eingenommene Sitzposition über ca. 2 Std. nicht veränderten. Ein Fehler, da die Punktbelastung sicher zu Durchblutungsstörungen führt. Jetzt ändern wir alle paar Minuten den Druckpunkt auf dem Sattel um 1 oder 2 cm. Und siehe da, das Sitzteil des Körpers dankt es. Einige äußerten im vorfeld, wir müßten doch vor Langeweile umkommen, 3 Wochen ödes trampeln und der sture Blick auf holprige Landstraßen, Radwege, Kattenköppe (=Kopfsteinpflaster)...usw... Ha, ich kann nur befreit lachen: wir fahren in einem Konzertsaal, Nachtigallen ohne Ende (darauf gehe ich gleich noch mal ein), Lerchen, Pirole, Amseln und Singdrosseln sowieso, Schwarzsspecht, Buntspecht und noch viele andere muntere Sänger unterhalten uns unentwegt. Dazu sehen wir Störche, sogar Kraniche, Wildschweine, Rehe, Wiedehopfe. Hinzu kommt die immer wieder abwechslungsreiche Landschaft. Langeweile, was ist das??? Zu erleben, wie bei Windunterstützung die Straßenbäume in die andere Richtung an uns vorbeigaloppieren, auch die Felder haben es eilig in die Gegenrichtung zu verschwinden. Wie die kleinen weißen Federwölkchen miteinander am Himmel spielen, Schleier ausbreiten, sich keck aufrichten und plötzlich ganz breit grinsen, sich eine Bart wachsen lassen oder andere ulkige Gestalten annehmen kann gar keine Langeweile aufkommen lassen. Mit dieser Einstellung fährt den ganzen Tag eine positive Euphorie mit und das Ziel kommt immer näher. Sagte ich schon, die
1 0 0 0 km Marke ist überfahren!!! Jetzt sind wir bei Fam. Warnke auf einem Bauernhof unterbebracht, also was Hansi alles für Unterkünfte gefunden hat ist unglaublich! "Warum sprechen Sie so ein perfektes Deutsch, Frau Warnke (79 Jahre alt)?" "Na, ich bin D e u t s c h e! Der Krieg ist über uns hinweggezogen und wir sind einfach da geblieben. Mein Mann, leider schon vor 20 Jahren verstorben war unter den Polen 39 Jahre Bürgermeister." Man glaubt kaum, was man da hört. Eine absolut interessante Frau, das Interview wird man in meinem Film sehen können.
So langsam schreibe ich mich in Euphorie und Euch wird es vielleicht langweilig, wer hat schon die Zeit, sich meine geistigen Ergüsse mit Verstand durchzulesen? Also will ich lieber mal Schluss machen, die Sache mit den Nachtigallen verschiebe ich mal. Übermorgen um 15.00 Uhr werden wir vom Bürgermeister in Chojnice empfangen. Wir sind schon sehr gespannt! Da fällt mir doch noch etwas Wichtiges ein, das ich euch nicht vorenthalten möchte: Heute Nacht musste ich doch tatsächlich eine Dopingkontrolle über mich ergehen lassen. Na ja, bei Ausdauersportlern sicher nichts ungewöhnliches. Und dass die "Mitarbeiter" der NADA (Nationale Antidopingagentur) uns problemlos finden konnten war bei Hansis Technik mit jederzeitiger Standortbestimmung problemlos möglich. Also wurde bei mir auf dem Handrücken Blut entnommen, auch noch so unprofessionell, dass die Hand ganz dick ist und ich eine richtige Teigpfote habe. Aber auch zur Sicherheit aus den Füßen, den Beinen und und und... Ganz interessant ist, das keine Mücke sich für blaues königliches Geblüt interessierte, alle wollten nur Diesel...
Leider ist hier kein Netzempfang, so dass der Bericht erst morgen hochgeladen werden kann! Bleibt uns gewogen.
Sonntag, 22. Mai 2011
Königsetappe, die 12.
Von Osno Lubuskie nach Miedzychod, 105 km, 6.12 Std. im Sattel (und daneben s.u.)
Heute stand die Hammertour auf dem Plan. Mit 105 km die längste der Tour. Dazu kam eine lieblich anzuschauende Landschaft mit welligem Profil. Die letzten Eiszeitgletscher haben kräftig gearbeitet und so eine Strecke für uns installiert, die es in sich hatte. Rhythmus war nicht ins Pedal zu bringen, entweder ging es rauf oder runter. Die Ritzel und Zahnkränze sprühten vor Anspannung, ständig hüpfte die Kette wie vor Freude von einem zum anderen. So wurden alle 27 Gänge gebraucht und durchgearbeitet. Man versucht halt, die eingesetzte Power (Newtonmeter) immer gleich hoch zu halten, damit die Muskeln nicht übersäuern. Gelingt nur, bis man im 1. Gang angekommen ist. Dann heißt es strampeln bis die Oberschenkel glühen. Auch wenn die Steigungen nur wenige 100 m lang sind geht es an die Kondition. Konsequente Pausen sind wichtig und wurden von uns auch eingehalten: nach 30,50,70 und 90 km.Inzwischen ist das Sitzorgan auch strapaziert, es ist zweckmäßig, bei den Abfahrten kurz aus dem Sattel zu kommen und im Stehen zu fahren. Wir erbringen hier sicher keine Leistung, die unser Herz-Kreislaufsystem überstrapaziert, aber ein Sonntagsnachmittagsausflug ist das auch nicht. Das Problem ist die Punktbelastung. In erster Linie der sitzende Teil, ständig ist der Druck von über 90 KG vorhanden auf kleiner Fläche. Dann die Oberschenkel, die die absolute Ausdauerleistung bringen müssen, dazu noch die Knie und das Hüftgelenk. Der Rest des Körpers kann ruhen. Dass wir bisher bei über 900 gefahrenen km so wenig Schwierigkeiten haben verwundert uns jeden Tag aufs Neue. Nach jeder Pause braucht es ca. 1 km, bis das Antriebssystem wieder rund läuft. Zurück zur heutigen Tour. Bisher kannten wir ja nur vom Hörensagen, dass es so etwas wie Gegenwind geben soll auf dieser Welt... Keine Erfahrung in 11 Radeltagen mit dieser Merkwürdigkeit. Heute endlich durften wir auch diese Erfahrung sammeln. Ha, was für ein "Vergnügen"! Man tritt ins Pedal und meint ca 22 km/h zu fahren und stellt entsetzt fest, es sind muntere 14. Na ja, das war nicht die ganze Zeit so... Der Höhepunkt kam nach 90 km. Sowohl der R 1 als auch beide Garmins waren sich ausnahmsweise mal einig: Rechts ab von der Straße nach Miedzychod. Und wir folgten brav, obwohl wir schon etliche km auf der Hauptstraße gestrampelt hatten. Nach einem passablen km dann das tiefe Eintauchen in schuhrandhohen Wühlsand. Jede Wanderdüne würde blass werden bei dem Anblick von diesem Mehl. Herrschaften, ich bin begeisterter Bergsteiger, mein Gleichgewichtsgefühl also m.E. sehr gut ausgeprägt, aber hier war ich machtlos und nicht fähig, mich auf dem Drahtesel zu halten. Lenkten wir leicht rechts, schlingerte das Hinterrad links und wir standen quer, abspringen, Versuch aufzusteigen, 1. Gang natürlich, treten, das Hinterrad dreht auf der Stelle durch und versinkt 10 cm im Feinstaubsand. Aussichslos, per Pedalantrieb voranzukommen!!! Schieben, hieß die Devise. Über 4 km Berge rauf, Berge runter, immer wieder Fahrversuche, die kurzfristig durch Querstehen unserer liebgewonnenen Rädchen beendet wurden. Über 1 km haben wir nach dem Motto gehandelt: wer sein Radelchen liebt, der schiebt. Wer auf die Idee gekommen ist, diese unfahrbare Sandwüste R 1 zu nennen hat wahrscheinlich noch nie ein Fahrrad unterm Hintern gehabt! So, jetzt ist auch die Überschrift erklärt: auf dem Sattel und daneben. Aber jetzt sitzen wir im Hotel Neptun, haben gerade vorzüglich gespeist, ein Gewitter baut sich auf der anderen Seite des Sees auf, die ersten Blitze zucken und es geht uns wieder gut. Mein erster Gang war AB IN DEN SEE und ne Runde schwimmen. Herrliche Erfrischung!! Heute Nacht werden wir nicht schlafen sondern den phantastischen Blick auf das Gewässer und den dahinter liegenden Kirchturm genießen.
Dann bis morgen.
Heute stand die Hammertour auf dem Plan. Mit 105 km die längste der Tour. Dazu kam eine lieblich anzuschauende Landschaft mit welligem Profil. Die letzten Eiszeitgletscher haben kräftig gearbeitet und so eine Strecke für uns installiert, die es in sich hatte. Rhythmus war nicht ins Pedal zu bringen, entweder ging es rauf oder runter. Die Ritzel und Zahnkränze sprühten vor Anspannung, ständig hüpfte die Kette wie vor Freude von einem zum anderen. So wurden alle 27 Gänge gebraucht und durchgearbeitet. Man versucht halt, die eingesetzte Power (Newtonmeter) immer gleich hoch zu halten, damit die Muskeln nicht übersäuern. Gelingt nur, bis man im 1. Gang angekommen ist. Dann heißt es strampeln bis die Oberschenkel glühen. Auch wenn die Steigungen nur wenige 100 m lang sind geht es an die Kondition. Konsequente Pausen sind wichtig und wurden von uns auch eingehalten: nach 30,50,70 und 90 km.Inzwischen ist das Sitzorgan auch strapaziert, es ist zweckmäßig, bei den Abfahrten kurz aus dem Sattel zu kommen und im Stehen zu fahren. Wir erbringen hier sicher keine Leistung, die unser Herz-Kreislaufsystem überstrapaziert, aber ein Sonntagsnachmittagsausflug ist das auch nicht. Das Problem ist die Punktbelastung. In erster Linie der sitzende Teil, ständig ist der Druck von über 90 KG vorhanden auf kleiner Fläche. Dann die Oberschenkel, die die absolute Ausdauerleistung bringen müssen, dazu noch die Knie und das Hüftgelenk. Der Rest des Körpers kann ruhen. Dass wir bisher bei über 900 gefahrenen km so wenig Schwierigkeiten haben verwundert uns jeden Tag aufs Neue. Nach jeder Pause braucht es ca. 1 km, bis das Antriebssystem wieder rund läuft. Zurück zur heutigen Tour. Bisher kannten wir ja nur vom Hörensagen, dass es so etwas wie Gegenwind geben soll auf dieser Welt... Keine Erfahrung in 11 Radeltagen mit dieser Merkwürdigkeit. Heute endlich durften wir auch diese Erfahrung sammeln. Ha, was für ein "Vergnügen"! Man tritt ins Pedal und meint ca 22 km/h zu fahren und stellt entsetzt fest, es sind muntere 14. Na ja, das war nicht die ganze Zeit so... Der Höhepunkt kam nach 90 km. Sowohl der R 1 als auch beide Garmins waren sich ausnahmsweise mal einig: Rechts ab von der Straße nach Miedzychod. Und wir folgten brav, obwohl wir schon etliche km auf der Hauptstraße gestrampelt hatten. Nach einem passablen km dann das tiefe Eintauchen in schuhrandhohen Wühlsand. Jede Wanderdüne würde blass werden bei dem Anblick von diesem Mehl. Herrschaften, ich bin begeisterter Bergsteiger, mein Gleichgewichtsgefühl also m.E. sehr gut ausgeprägt, aber hier war ich machtlos und nicht fähig, mich auf dem Drahtesel zu halten. Lenkten wir leicht rechts, schlingerte das Hinterrad links und wir standen quer, abspringen, Versuch aufzusteigen, 1. Gang natürlich, treten, das Hinterrad dreht auf der Stelle durch und versinkt 10 cm im Feinstaubsand. Aussichslos, per Pedalantrieb voranzukommen!!! Schieben, hieß die Devise. Über 4 km Berge rauf, Berge runter, immer wieder Fahrversuche, die kurzfristig durch Querstehen unserer liebgewonnenen Rädchen beendet wurden. Über 1 km haben wir nach dem Motto gehandelt: wer sein Radelchen liebt, der schiebt. Wer auf die Idee gekommen ist, diese unfahrbare Sandwüste R 1 zu nennen hat wahrscheinlich noch nie ein Fahrrad unterm Hintern gehabt! So, jetzt ist auch die Überschrift erklärt: auf dem Sattel und daneben. Aber jetzt sitzen wir im Hotel Neptun, haben gerade vorzüglich gespeist, ein Gewitter baut sich auf der anderen Seite des Sees auf, die ersten Blitze zucken und es geht uns wieder gut. Mein erster Gang war AB IN DEN SEE und ne Runde schwimmen. Herrliche Erfrischung!! Heute Nacht werden wir nicht schlafen sondern den phantastischen Blick auf das Gewässer und den dahinter liegenden Kirchturm genießen.
Dann bis morgen.
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